Sehnsucht nach dem Paradies

evangelisch
Freitag, 24. Dezember 2010 - 22:30
Ev. Klosterkirche St. Maria und die vier Gekrönten in Netze

HEILIG ABEND

Auf kaum ein anderes Fest richten sich so große Erwartungen wie auf das Weihnachtsfest. Harmonisch, besinnlich und friedevoll soll es sein und möglichst viel von jenem Zauber haben, mit dem sich viele an den Heiligen Abend aus Kindertagen erinnern. Doch oft genug kommt es anders. Leider machen die eigenen inneren und äußeren Konflikte auch zu Weihnachten keine Pause.

 

Sehnsucht nach Frieden in einer Welt des Kampfes

Die mittelalterliche Weihnachtsdarstellung in der Klosterkirche Netze scheint auf den ersten Blick ein genaues Abbild jener Sehnsucht nach einem friedvollen Fest inmitten der Familie zu sein. Maria und Josef, Ochs und Esel, dazu das Kind in einer westfälischen Wiege. Auf den zweiten Blick entdeckt man jedoch Risse in der Idylle: das Dach des Stalles ist morsch und droht beinahe einzustürzen. Und vor dem Stall sieht man kämpfende Schafböcke – offenbar ein Hinweis darauf, dass das Christuskind in eine Welt mit Kampf und Streit hineingeboren wird.

 

Der Weihnachtsgottesdienst aus der Klosterkirche in Netze greift die Sehnsucht auf, die viele Menschen besonders am Heiligen Abend in sich spüren. Und er fragt zugleich, wie es Weihnachten werden kann, wenn manches von dieser Sehnsucht immer noch ungestillt bleibt.

 

Musikalisch wird der Gottesdienst durch den Gitarrenchor der Gemeinde und die Oboistin Larissa Niederquell begleitet.