Gottesdienst aus Gnadenthal

"Was trägt - Gemeinsam verbindlich leben"
evangelisch
Sonntag, 25. Juni 2006 - 9:30

Aus der Kapelle im Brüderhaus der Jesus-Bruderschaft Gnadenthal
Mit Pfarrer Br. Franziskus Joest, Sr. Michaela Klodmann, Pfarrer Hans-Martin Werle, Regina Becker, Reinhard und Ursula Widmann und weiteren Gästen
 
 
Der Klosterhof liegt neben der Kirche, dahinter die Landwirtschaft mit dem Stall, daneben das Äbtissinnenhaus, in dem zwei kinderreiche Familien wohnen, dann die Galerie von Andreas Felger und auf der Anhöhe das Brüderhaus.
Kirche, Kühe, Kunst und Kinder, diese vier „K“ sind typisch für Gnadenthal, einem idyllischen Dorf im Hessischen, das für die Kommunität der Jesus- Bruderschaft steht und die Arbeitsfelder eines besonderen Gemeinwesens beschreibt.
In den 60iger Jahren wurde die verbindlich, lebende christliche Gemeinschaft an diesem Ort gegründet und hat sich seit dieser Zeit in ihrer Aufgabenstellung stark erweitert. So gibt es neben der gemeinsamen Lebensform  der Jesus– Bruderschaft heute noch eine Schwesternschaft und die verbindliche Zugehörigkeit von Familien. Aber auch unterschiedliche Betriebe, wie eine Metzgerei, einen Verlag und eine Buchhandlung, sowie eine Kunstgalerie und die Landwirtschaft.
 
Der persönliche Anspruch, eine verbindliche Gemeinschaft nach dem Vorbild Jesu zu leben, hat sich jedoch erhalten und ist maßgeblich geblieben. Es ist der gemeinsame Glaube, der den tragenden Grund der Kommunität bis heute darstellt.
Tragen und Getragen werden und nicht weglaufen, das ist die treibende Kraft, die, laut Bruder Franziskus, eine solche Gemeinschaft trägt und alles zusammen bindet, wodurch der christliche Glaube auch ganz konkret wird.
Einander tragen und ertragen, das ist auch die Botschaft der Gottesdienstübertragung aus der Kapelle des Brüderhauses. Es ist die Einladung zu einem gemeinsamen, verantwortungsvollen Leben, bei dem der Einzelne zwar auch getragen, aber zunächst einmal gefordert und herausgefordert wird, indem er etwas ertragen, auch aushalten muss. (cm)