Gottesdienst aus Chemnitz

"Es ist an der Zeit - näher heranzurücken"
evangelisch
Sonntag, 19. August 2007 - 9:30

Am "Neuen Platz", Park am Vesorgungszentrum in Chemnitz
Mit Kapitän Frank Heinrich (Heilsarmee) und weiteren Gästen
 
Für die Heilsarmee in Chemnitz war es eine bewusste Entscheidung neben ihrer Einrichtung in der Chemnitzer Innenstadt auch am Stadtrand in Markersdorf-Süd vertreten zu sein, und ins so genannte Fritz-Heckert-Zentrum zu ziehen. Dort, im ehemaligen „Versorgungszentrum“ konnte sie eine Bankfiliale erwerben, von wo aus sie ihre Arbeit organisierte und auch Gottesdienst feierte. Ganz bewusst wollte sie die christliche Botschaft in ein Stadtviertel einbringen, das Jahrzehnte atheistisch geprägt wurde und dessen Motto bis heute spürbar ist: „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein“.
Unter diesem Vorzeichen entstand kurz vor der Wende ein riesiges Wohngebiet, das zu DDR-Zeiten planmäßig ohne Kirchen auskommen sollte. Grund genug für die Heilsarmee ein Zeichen zu setzen und sich in diesem Stadtteil zu engagieren.
 
 
 
Begonnen hatte die Heilsarmee vor einigen Jahren mit ihrem „McTurtle Projekt“, einem attraktiven Kinderprogramm, das im Fritz-Heckert-Zentrum mobil zum Einsatz kam. Von einem Lkw aus wurden Theaterstücke und Spiele organisiert. In den neuen Räumen der Heilsarmee gibt es mittlerweile eine engagierte Jugendarbeit, aber auch ein Erwachsenenbildungsprogramm und eine Sprachschule für Russlanddeutsche. Hinzu kommt ein Angebot für ältere Menschen. Diese regelmäßigen Aktivitäten sind wichtig, denn aus dem ehemaligen Prestigeobjekt der DDR droht heute ein Ghetto zu werden, weil die kontinuierliche Ansiedlung von Russlanddeutschen zu vermehrten Wegzügen geführt hat.
Der Open-Air-Gottesdienst auf dem Veranstaltungsgelände des Fritz-Heckert-Zentrums möchte die Menschen motivieren, hier zu bleiben und die Probleme miteinander anzugehen. In der Predigt geht es Kapitän Frank Heinrich darum die Distanz zu überwinden und echte Nachbarschaft zu leben. So wie Gott es in Jesus Christus vorgelebt hat, indem er Mensch wurde und im wahrsten Sinne des Wortes „unter uns Menschen wohnte.“ (cm)