Gottesdienst aus Erlangen

"Auf den Zweiten Blick - Erlösung aus Liebe"
evangelisch
Sonntag, 10. Februar 2008 - 9:30

Aus dem Markgrafentheater in Erlangen
Mit Pfarrerin Prof. Johanna Haberer, Regionalbischof Dr. Stefan Ark Nitsche, Schauspieler: Juliane Pempelfort (Alceste), Maximilian Löwenstein (Admet), Solistin: Melanie Hirsch (Kalliope), Insa Sternhagen ( Lesung), 2 Sprecher (Muppets): André Studt, Ronald Staples, 6 Studierende als liturgische Gruppe; Gudrun Glemnitz, Annegret Götz, Jaime Jung, Karl Weber , Steffen Schmid, Insa Sternhagen, Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Konrad Klek, Kleines Orchester vom Studio für Alte Musik der Hochschule für Musik Nürnberg, 5 Streicher, Solistin Melanie Hirsch ( Kalliope) und weiteren Gästen
 
Von je her haben sich Menschen für andere geopfert.
Ein archaisch, menschliches Thema, das sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht und bis heute noch sehr aktuell ist.
So pflegt eine Tochter ihre schwer kranke Mutter bis zur Erschöpfung, bis zur Selbstaufgabe.
Ein anderer riskiert sein Leben, um jemanden zu retten. In der Notsituation nimmt er dabei sogar selbst den eigenen Tod in Kauf.
Und dann gibt es noch die Menschen, die freiwillig aus dem Leben scheiden, aus Liebe für den anderen in den Tod gehen.
Alles Opfergeschichten, die aus unterschiedlichen Gründen stattfinden.
 
 
 
Die Frage beim Thema Opfer ist nur, welche Opfer angemessen sind und ob es Sinn macht, sich für jemanden zu opfern?
Und ob es überhaupt ein gerechtfertigtes Opfer gibt - und wer das überhaupt erwartet?
Damit erhält die Frage eine religiöse Qualität, die über die ethische Implikation hinausgeht.
Zugespitzt gefragt bedeutet dies dann auch, ob Gott vom Menschen Opfer erwartet und ob Menschen durch ihr Opfer zur eigenen Erlösung oder zur Erlösung anderer beitragen können?
Im Gottesdienst zum 1. Sonntag in der Passionszeit begegnet das Evangelium von der Passion und dem Opfertod Jesu dem griechischen Mythos der Erlösung aus Liebe, wie er in dem  Alcestestoff von Euripides verarbeitet ist.
Das Thema der Erlösung aus Liebe, die Alceste in die Unterwelt gehen lässt und den Gottessohn auf den Weg durch die Hölle schickt, wird der Vergleichspunkt sein, an dem sich Kirche und Theater treffen und unterscheiden.
Am Ende ist Leben gerettet.
 
 
 
Welchen Sinn es macht, wenn Menschen aus Liebe ihr Leben aufs Spiel setzen und welchen Sinn es macht, dass Gott das Leben seines Sohnes dahingibt, soll das Thema des Gottesdienstes sein, der gemeinsam mit Schauspielern des Markgrafentheaters Erlangen und Studierenden der Evangelischen Publizistik vorbereitet wird.
Spannend ist der Blickwinkel hinter die Passionsgeschichte, wenn dabei der Fokus auf den christlichen Erlösungsgedanken gerichtet wird. (cm)