Gottesdienst aus Innsbruck

Die Schöpfung seufzt
evangelisch
Sonntag, 11. Mai 2003 - 0:00

Grün strotzend die Bäume, die Berge strahlend blau wie der Himmel. Schön wie am ersten Tag der Schöpfung:Tirol. Wer seine Naturschönheiten sieht, möchte mit dem Schöpfer jubeln. "Siehe, es war sehr gut". Zumindest auf den ersten Blick.
 
Wer genauer hinsieht, kann auch jammern. Tirol lebt vom Fremdenverkehr. Allein um Innsbruck gibt es rund  20 Feriendörfer. Immer mehr Touristen wollen hier immer mehr erleben. Highlife inmitten von Natur Pur. "Snowboarding, Tiefschneefahren, Klettern, Rafting, Paragleiten, Mountainbiking, Bobbahn. Sommer wie Winter ist Saison." So lockt der Prospekt und die Natur leidet. Berge werden zu Pisten, Täler zu Bettenburgen. Es steht schlecht um die gute Schöpfung. Wer die Naturzerstörungen sieht - nicht nur in Österreich - möchte mit Paulus aufstöhnen:
 
"Wir wissen, dass die ganze Schöpfung mit uns seufzt und sich ängstet." (Röm 8,22) Pfarrerin Ulla Reingruber-Mehl und ihre Konfirmandengruppe lassen sich von diesem Satz provozieren. Sie seufzen über die Zerstörung, jubeln aber auch über die Schönheiten der Natur. Sie ängstigen sich, packen aber auch mutig an, um die Erde zu bewahren.
 
Darauf setzt die Evangelischen Gemeinde in der Christuskirche: Die Welt darf kein Spielball der "global players" sein, der Wirtschaftskonzerne und Weltmachtpolitiker. Denn der Schöpfer hält die Erde. Er legt sie in unsere Hand, dass alles atmen und leben kann. "Siehe, es war sehr gut." Werden wir sie endlich gut behandeln? Provokation Bibel: Das Seufzen der Schöpfung.