Ev. Gottesdienst aus Nürnberg

Auch die Fremden lieben...
evangelisch
Sonntag, 25. Mai 2003 - 9:30

Operngottesdienst aus St. Egidien
Mit Mitgliedern der Nürnberger Philharmoniker
 
Kein Gottesdienst ohne Gesang. Musik gehört dazu. Sie spricht die Sprache der Seele. Leichter als eine Predigt redet sie vom Unsagbaren, bringt unser Inneres zum Klingen und Schwingen. Das ist bekannt. Aber ein Gottesdienst mit Ouvertüren und Opernarien? Das ist fremd.
 
Doch genau darum geht es dem Ökumenischen Bibelkreis zu Sankt Egidien in Nürnberg, um die Begegnung mit dem Fremden. Stücke aus den "Türkenopern" von Mozart und Gluck lassen das spüren, sie klingen fremd und bekannt zugleich. Ebenso der Vers: "Ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen." (5. Mose 10,19).Auch die Bibel spricht nicht nur von den Fremden, sondern auch vom eigenen Fremdsein.
 
Provozierende Töne. Gerade in diesen Monaten. Amerika im Krieg, das angeblich "Alte Europa" ist befremdet. Wie fremd sind wir einander - Europäer und Amerikaner, Christen und Moslems, Orient und Okzident? Wie fremd sind wir uns selbst? Und wie können wir uns anfreunden, mit uns selbst und untereinander?
 
Oper goes Church. Eine Abenteuerreise in die Fremde. Liturgie und Predigt wird begleitet von Stücken aus "Die Pilgrime von Mekka" von Christoph Willibald Gluck und "Zaide" von Wolfgang Amadeus Mozart. Es singen und spielen Nürnberger Philharmoniker unter Leitung von Ulrich Windfuhr vom Schleswig-Holsteinischen Staatstheater Kiel. Es predigt Pfarrer Christopher Krieghoff. Die Kollekte geht an die Menschenrechtspreisträger der Stadt Nürnberg, Teesta Setalvad und Ibn Rehman.
 
Provokation Bibel: Dem Fremden in uns selbst begegnen.