Gottesdienst aus Langenzenn

WAS ICH GLAUBE - DAS KREUZ IST AUFGEHOBEN BEI GOTT
evangelisch
Sonntag, 1. März 2009 - 9:30

aus der Trinitatiskirche in Langenzenn
mit Dekan Friedrich Schuster, Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern, Regionalbischof OKR Dr. Stefan Ark Nitsche
Der Blick auf die andere Seite
Zu Beginn der Passions- und Fastenzeit werden in vielen Kirchen die Altäre geschlossen.
Die prächtigen Schauseiten verschwinden, und die schlicht bemalten Rückseiten werden sichtbar.
So auch bei den mittelalterlichen Altären der Trinitatiskirche in Langenzenn, die beim Zuklappen der Prachtseiten die andere Seite des Lebens, die Passion und das Kreuz zeigen.
Für den Kirchenbesucher und Betrachter eröffnet sich dadurch die Möglichkeit die ganze Fülle des Lebens wahrzunehmen, die Erfahrung der Tiefe bis zum Ausloten aller Höhen.
Entdeckungen werden denkbar, wenn die Schauseite des Lebens nicht mehr im Vordergrund steht, sondern die Rückseite ans Licht gebracht wird.
 
Gott liebt Dich
Dem möchte der evangelische Gottesdienst nachspüren, indem er den Zuschauer zu einer Wanderung durch die Kirche einlädt, um mit ihm an ausgewählten Altären Halt zu machen.
Im Wechsel zwischen dialogischem Nachdenken, Auslegen, Predigen und Musik soll ein Weg aus den Seitenschiffen hin zum Hauptaltar führen, dessen zentrale Darstellung einen Gnadenthron zeigt.
Er soll das Ziel des meditativen Weges durch die Kirche sein, weil er das ganze Jahr über einen Blick frei gibt hinter die brutale Realität von Passion und Kreuz.
Auf ihm ist Gott, der Vater und Schöpfer dargestellt, wie er seinen gekreuzigten Sohn am Kreuz aufrichtet und ihn behutsam in seinen Händen hält.
Das bedeutet, dass Gott in jeder Lebensphase trägt, umarmt, birgt und auffängt.
Er lässt die Menschen auch nicht in den dunkelsten Lebensphasen allein, weil er selbst weiß und es am eigenen Leib erfahren hat, was es heißt bei allen Höhen und Tiefen im Leben, bei allen Schau- und Schattenseiten ein von Gott geliebter Mensch zu sein und zu bleiben. (cm)