Das Haus steht an einer Schnellstraße. Doch die hier wohnen, bewegen sich eher langsam. Manchmal sogar im Kreis. Denn der Lebenslauf dieser Männer hat einen Knick, verursacht durch persönliche Verluste: Einen Menschen, eine Wohnung oder eine Arbeitsstelle. Und oft sogar alle drei.
Von Elke Rudloff und Andreas Reinwart
 
Im Gustav-Heinemann-Haus des CVJM Essen bekommen Bürger, die Lebensnotwendiges und darüber vielleicht sogar sich selbst verloren haben, Unterkunft und Hilfe, damit sie aus ihrer biographischen Sackgasse wieder herausfinden.
 
So ist dieses schlichte Haus der richtige Ort, um Gottesdienst zu feiern und am 2. Advent etwas von dem sichtbar zu machen, was seine Bewohner bewegt: Die Erfahrung, wie ihr Lebensweg, der von Scheitern und Verletzung geprägt war, wieder erblühen konnte.
 
Ihre Erfahrung trifft sich mit der christlichen Botschaft des Advents. In dieser Zeit feiern die christlichen Kirchen die Wiederkunft Jesu Christi und erinnern an seine Zusage, dass sich die gegenwärtigen Verhältnisse radikal zum Guten wenden sollen. Wo dieses Versprechen in der mitmenschlichen Begegnung spürbar wird, gewinnen düstere Lebenswege wieder Farbe.
 
Der Gottesdienst ist Teil der Reihe der evangelischen ZDF-Gottesdienste im Jahre 2009. Sie stehen unter dem Jahresmotto „Was ich glaube“ und zeigen, was geschieht, wenn Menschen sich auf den Glauben einlassen. Sie machen deutlich, wie Christen die Welt verstehen und wie sie ihr Leben im Licht ihres Glaubens sehen. Die ZDF-Gottesdienste wollen Beispiele für glaubwürdiges Christsein geben. Sie zeigen, wie sich der persönliche Glaube in den verschiedensten evangelischen Gemeinden konkretisiert und wie er Menschen immer wieder zum Fragen bringt und in ein vertieftes Verständnis des Lebens führt. Sie nehmen zugleich den Bereich zwischen überliefertem Glauben der Kirche und dem Glaubensbekenntnis des Einzelnen in den Blick. Weitere Informationen zum Jahresthema 2009 finden Sie im Internet unter www.zdf.fernsehgottesdienst.de