Ev. Gottesdienst aus Rostock

"Ihr sollt mein Antlitz suchen"
evangelisch
Sonntag, 3. August 2003 - 9:30

Christliche Gemeinden sehen oft ganz schön alt aus. Durch die Bank grauhaarige Köpfe. Nur hie und da blitzt vorne eine pinke Haarsträhne auf. Da sitzen einige junge Leute, als Konfirmanden notgedrungen in der ersten Reihe. Und sie kämpfen mit dem Schlaf. So wie Eutychus. Weil ihn die Predigt schrecklich langweilt, schläft er ein und fällt aus dem Fenster. Eine Szene aus der Apostelgeschichte. Komisch, aber auch tragisch. Müssen Gottesdienste zum Einschlafen sein?
 
Die Junge Gemeinde Rostock will nicht länger müde von der Bank fallen. Die Jugendlichen wollen wachrütteln. Darum lehnen sie sich aus dem Fenster mit ihrer Kritik und ihren Vorschlägen. Sie meinen: Kurz und kräftig soll eine Predigt sein, lebens- und jugendnah ein Gottesdienst.
 
So wie an diesem Sonntag in der Evangelischen Petrikirche. Mit dem Psalmwort ‚Ihr sollt mein Antlitz suchen' (Psalm 27,8) suchen die jungen Christen ihren Platz, nicht nur auf dem Präsentierteller der Gemeinde. Sie wollen mitten drin sitzen in der Kirche, aber auch aufstehen und sich bewegen dürfen.
 
In der Szene von Eutychus geht es letztlich auch um Auferstehung. Über neues Leben im eingefahrenen Gemeindeleben - darüber reden und predigen die jungen Leute zusammen mit Pastorin Karen Siegert. Alt und Jung feiern Gottesdienst, die moderne Stadtjugendband spielt mit der altehrwürdigen Orgel. Provokation Bibel:Lebendige Gemeinde gegen Langeweile.